Alter Stadtplan vom Diebsteich

Viele Jahrzehnte gab es für das Areal rund um den Diebsteich keine nennenswerten Pläne.

Das Viertel mit einigen tausend Bewohner*innen und zahlreichen Gewerbebetrieben war lange Zeit mehr oder weniger sich selbst überlassen. 

Von größerer Bedeutung waren das Thyssen-Krupp-Gelände und der ehemalige Postbahnhof am Kaltenkirchener Platz. Bis zum Winter 2020/21 lagen dort unter einem kilometerlangen Feuchtbiotop entlang der Bahn-Trasse noch die Gleise der früheren Postbahn.

Die S-Bahn-Station Diebsteich wurde vor rund sechzig Jahren auf der Strecke Hamburg-Pinneberg eröffnet.

Die Züge fuhren zunächst nur aus und in Richtung Holstenstraße, später auch über den Fernbahnhof Altona. 









Die längste Tradition hat der multikonfessionelle und parkähnliche Friedhof westlich des Bahnareals. 

Bereits zu seiner Gründung 1868 gab es einen katholischen, lutherischen und reformierten Friedhofsteil.

Die gemauerten Grüfte der Sinti und Roma stellen eine Besonderheit dar und heben sich deutlich von den übrigen Grabstätten ab. Im südlichen Bereich des Friedhofs ließen sich vor allem wohlhabende Geschäftsleute in repräsentativen Familiengrabstätten beisetzen. 







 


Sven Cornils leitet  die gleichnamige Friedhofsgärtnerei, die als Familienbetrieb bereits eine lange Tradition hat.

Er erzählt von früher so wie der mittlerweile über achtzigjährige Peter Wahls, der am Diebsteich aufgewachsen ist.

















Woher hat der Diebsteich eigentlich seinen Namen? 

Es gab mal einen Teich mit Verbindung zum Flüsschen Isebek.

Der Teich selbst hat die Rätsel um seine Namensgebung nicht überlebt. Dort wo er mal war, steht jetzt ein Sportplatz und vor mehr als hundert Jahren, als es den Diebsteich noch gab, wurde drumherum ein Vergnügungspark gebaut. Der Luna-Park sollte den Altonaer Menschen Ablenkung und Vergnügen während der harten Jahre vor und zwischen den Kriegen bieten. Es gab unter anderem eine Bergbahn, einen Irrgarten und Tanzkapellen spielten im „Dornröschen“ auf. Mehrere Versuche, das Projekt dauerhaft zu etablieren, endeten jedoch im wirtschaftlichen Desaster. Heute erinnert am Diebsteich nur noch ein Straßenname an den Luna-Park. 

Der Hamburger Grafiker Harald Beckedorf stellt auf luna-park-altona.de die Geschichte rund um das Vergnügungsareal leidenschaftlich dar.

Doch auf die Frage, ob Diebsteich nun „Tiefe See“ bedeutet oder ein Gewässer gewesen ist, an dem Diebe gehängt wurden, hat auch er leider keine gesicherte Antwort, aber viel Spannendes zu erzählen.


















Friedhof am Diebsteich
Historisches Foto von der Gärtnerei Cornils am Diebsteich
Friedhof am Diebsteich
Eingangsportal des Luna-Park am Diebsteich
Luna-Park am Diebsteich
Lebender Irrgarten: Attraktion im Luna-Park am Diebsteich

Musik: Harald Beckedorf | Komposition: Fr. Seelhorst